In einem Interview entkräftet sie nun die am meisten gehörten bürgerlichen Argumente gegen die … Der Plan der Initiativgegner sieht vor, bei einem Nein zur Initiative den Fonds um 250 Millionen Franken, verteilt über 10 Jahre, aufzustocken. Keine Überraschung also, dass auch die Abstimmungs-Arena zur Wohninitiative den badranschen Gesetzen gehorchte.

Gibt es ein Menschenrecht auf günstiges Wohnen in Städten, fragte Brotz Badran.

«Aber sie haben das ja wahrscheinlich juristisch abgeklärt.» Anschliessend spielten einige Diskussionsteilnehmer menschlicher Kran und zeigten mit rudimentären Handbewegungen, wie die 120 Millionen Franken von einem Ort (Bundesbudget), an den anderen (Fonds de Roulement) verschoben werden, wobei keine wirklichen Unterschiede in den Darbietungen auszumachen waren (am überzeugendsten präsentierte sich Töngi). Da wollte auch Brotz nicht hintanstehen: «Wir sind ein Land von Mieterinnen und Mietern», gab der Moderator wenig später zu bedenken und lancierte damit die Diskussion mit den beiden geladenen Städtevertretern. Nach dieser kleinen Gymnastikübung war die Luft verständlicherweise draussen. Die Mieten in der Schweiz seien nicht bloss real um 27 Prozent gestiegen, sie seien vor allem 40 Prozent höher als sie sein sollten, sagte die SP-Nationalrätin und hielt ein gefaltetes A5-Papier in die Höhe mit zweifarbigen, entgegenlaufenden Kurven in die Höhe: Die steigenden Mietpreise einerseits und die sinkenden Zinsen anderseits.

Das Problem an der Initiative sei, dass sie alles über einen Kamm schere, so der Tenor der Gegner in dieser Arena. Jacqueline Badran empört sich, dass das Pro-Komitee «meinen Namen und meine Glaubwürdigkeit missbraucht». Polit-Entertainment in höchster Drehzahl, angetrieben von einer ehrlichen Empörung, dem Motor von Badrans politischer Arbeit. Ungehörig war sie schon immer, die Zürichberg-Tochter. «Es gibt kein Menschenrecht auf die maximale Rendite von Wohneigentum», entgegnete Badran. Badrans trockener Kommentar: «Wenn alle immer Quote sagen, dass schleicht sich das halt auch mal ein».

Badran ist nicht die einzige, die sich nervt.

Die Zürcher SP-Nationalrätin und Mitinitiatin startete zwar für ihre Verhältnisse gemächlich in die Sendung (das erste «gahts no» war nach knapp einer Viertelstunde zu hören), drückte der Diskussion aber dennoch von Anfang an ihren Stempel auf.

Der Städteverband hat angesichts der unterschiedlichen Positionen seiner Mitglieder Stimmfreigabe beschlossen.
Dabei startete alles sehr gemächlich, die fleischgewordene Antithese zu Badran, Bundesrat Guy Parmelin, musste gleich zu Beginn zum Einzelgespräch mit Moderator Sandro Brotz antraben. Die linke Unternehmerin will Erben besteuern. Die Kamera schwenkte daraufhin auf Jacqueline Badran, die in bester John-Travolta-Pulp-Fiction-WTF-Manier für alle deutlich machte, dass sie die Welt nicht mehr versteht (das Meme-Potential der SP-Nationalrätin ist ja ohnehin längst unbestritten – wir erinnern uns an etwa an die Szene im No-Billag-Abstimmungskampf, als Badran im Weihnachtsdorf zwischen Glühweinstand und Raclette-Öfeli genüsslich einen No-Billag-Flyer zerriss). Und weil sie bis heute in politischen und privaten Situationen ein wertvoller Kumpel ist.»SP Fraktionspräsidentin Gemeinderat Stadt Zürich, Verlegerin«Jacqueline ist eine streitbare und lustige, besserwissende, kompetitive, hartnäckige und bestiefelte Superheldin für eine bessere und gerechtere Welt, die den bösen Buben in Bern das Fürchten lehrt.»Alt-Fraktionspräsident EVP Gemeinderat Stadt Zürich«Jacqueline Badran habe ich beruflich und im Stadtzürcher Gemeinderat als starke Persönlichkeit mit weitem Horizont kennen gelernt. Der Freisinnige tourt derzeit mit CVP-Politikerin Andrea Gmür durch die Luzerner Gemeinden.

Der Grüne bejahte: Eine Stadt sei Durchmischung, Leben, da müssten alle wohnen können, auch Leute mit einem tiefen Einkommen. Sie beeindruckt mich mit ihren intellektuellen Fähigkeiten, die sie mit politischer Klugheit und menschlicher Wärme verbindet.

Kurt Fluri, FDP-Nationalrat, Solothurner Stapi und Präsident des Verbands war für die Gegner angetreten, Berns Stapi Alec von Graffenried für die Befürworter. Danke für die Wahl als Panaschier-Königin des Kantons Zürich, die 109’992 Stimmen und die 30’454 Panaschierstimmen.Nationalratswahlen sind Persönlichkeitswahlen.
Traduction Jakob Nielsen