Foto: dpa Gigantische Walhaie … Die merke er erst, wenn er wieder an Land sei, sagt er mit einem Lachen.Es ist diese Mischung aus Leichtigkeit und Leiden, aus rauer Landschaft und perfekter Ruhe, die St. Helena besonders macht. Gästehauseigner Derek Richards hat diese Inselatmosphäre immer wieder zurückgebracht. Der Ort mit seiner Einkaufsstraße und dem kleinen Hafen ist eine Art Miniaturzentrum der Insel. Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Zweimal hat er für mehrere Monate in England gearbeitet, sich dort zum Feuerwehrmann ausbilden lassen. Das britische Postschiff „RMS St Helena“ verband die Insel seit 1990 mit dem Mutterland und vor allem mit dem näher gelegenen Hafen Kapstadt in Südafrika.

St. Helena ist seit Oktober 2017 per Linienflug von Südafrika aus erreichbar - das bringt der Insel im Atlantik einen touristischen Auftrieb. Bezahlt wird in dem britischen Überseegebiet mit dem Saint-Helena-Pfund.

Die monatliche Ankunft von Fleisch, Gemüse, Medikamenten bestimmte über Jahrzehnte den Puls der Insel. „Er konnte sich frei bewegen, aber wo konnte er schon hin?“ Magellan, schon lange Rentner, führt heute zweimal die Woche Touristen durch das Gästehaus, in dem Napoleon die ersten sieben Wochen seines Aufenthalts lebte.Wer Einsamkeit sucht, muss heute aus Jamestown hinausfahren. Dabei seien die Lebenshaltungskosten jetzt schon so teuer. Wann immer es geht, nimmt er dazu auch Gäste mit.Während seine beiden angelnden Passagiere minutenlang mit einem einzigen Fisch kämpfen, schlägt Benjamin mit einem Bambusstock auf die Wasseroberfläche, um die fünf bis sieben Kilogramm schweren Thunfische einen nach dem anderen aus dem Wasser zu hieven. Irgendwo Richtung Brasilien geht über dem endlosen Meer die Sonne unter. Bezahlt wird in dem britischen Überseegebiet, dessen Verwaltung direkt dem Außenministerium in Und auch die Amtssprache ist Englisch. Staus und wütende Schimpftiraden gestresster Verkehrsteilnehmer gibt es nicht – und kann es auch nicht geben, weil man sich ja kennt und sicher schon bald wiedersieht. Phillips klagt über die Auswirkungen des bevorstehenden Brexits, der jetzt schon die Nahrungsmittelimporte verteuert habe und die Fortsetzung der EU-Förderprogramme auf St. Helena gefährde.Wirklich abgekoppelt von Europa war die gern als „abgelegenster Ort der Welt“ beworbene Insel aber ohnehin schon seit Jahrhunderten nicht mehr.
St. Helena ist weit draußen im Atlantik so isoliert wie es kommt.
Seit Oktober 2017 wird die Insel erstmals von Linienflügen angesteuert. Der Sie sei nun nicht nur für Touristen besser erreichbar, sondern auch die Einheimischen hätten es leichter, in den Rest der Welt zu gelangen. Daran ändern auch die knapp 80 Flugpassagiere noch nichts, die nun wöchentlich landen. Der Aufschwung ist dringend nötig - denn vom Brexit ist auch das britische Überseegebiet mitten im Atlantik betroffen.St. Das britische Postschiff „RMS St Helena“ verband die Insel seit 1990 mit dem Mutterland und vor allem mit dem näher gelegenen Hafen Nun, da die Luftbrücke etabliert ist, hat das altehrwürdige Schiff am 10. Seit Oktober 2017 hat die Insel St. Helena einen Flughafen.

Zuvor aber – das gibt er zu – ist er manchmal ganz allein geblieben. Seit vergangenem Jahr betreibt er mit seiner Frau Linda ein kleines Gästehaus in St. Pauls, zehn Autominuten von der Hauptstadt Jamestown entfernt.Die beiden Zimmer der Herberge sind ans Wohnhaus angebaut, Gäste und Gastgeber essen gemeinsam. Februar 2018 den Dienst quittiert.

Helena liegt zwischen Angola und Brasilien im Südatlantik. Doch der Brexit hat die Preise steigen lassen.

Auf den engen Straßen gilt Linksverkehr. St. Helena ist auf den ersten Blick kein besonders wirtlicher Ort. Doch dort zu bleiben, kam für ihn nicht infrage.Mit einem Glas Weißwein in der Hand steht Richards vor dem Steilhang am South West Point, dort wo das ruhigere Wasser der Nordküste auf die rauen Wellen trifft, die aus Südosten heranrollen. Steile Berge, dunkles Vulkangestein, kaum eine Pflanze hält sich in dieser kargen Landschaft. Vor 200 Jahren aber war es dieses Provinzielle, das den berühmtesten Inselbewohner wider Willen - Napoleon Bonaparte - auf die Palme brachte. Das letzte Einlaufen des Postschiffs Ende Januar von Südafrika aus war ein Ereignis, das viele sentimental gemacht hat – zum Beispiel Gregory Phillips, 39.Er hat das Schauspiel von seinem Arbeitsplatz im Old Fort aus mit dem Fernglas beobachtet, hoch oben über der Hauptstadt Jamestown.

Mit dem Geist Napoleons natürlich.Wer Einsamkeit sucht, muss heute aus Jamestown hinausfahren. Chronische Rückenschmerzen? Der Tourismus wächst und gibt den Inselbewohnern neue Hoffnung.

Und hält Wort. Auf den Straßen grüßt jeder der nur 4500 Einwohner jeden. Die strategisch wichtige Lage rief aller ursprünglichen Geheimhaltung zum Trotz jedoch bald auch andere europäische Großmächte auf den Plan. Einst als Verteidigungsanlage eingerichtet, beherbergt die Festung heute den halbstaatlichen Strom- und Wasserversorger.Das Schiff mit dem blau-weißen Rumpf und dem dicken gelben Schlot hat Phillips viermal nach Kapstadt und zurück gebracht. Und auch die Amtssprache ist Englisch.